Am Samstag, den 7. September erlebten die Besucher des Bürgerhauses Traisa eine besondere Theateraufführung, die das Ergebnis eines außergewöhnlichen künstlerischen Projekts darstellte. Die Chorgemeinschaft Traisa und das Theater Lakritz aus Darmstadt präsentierten gemeinsam das Kinderstück „Das wilde Määäh“, das sowohl das junge als auch das erwachsene Publikum begeisterte.
Hinter dem Projekt stand der engagierte Chorleiter Wolfgang Vetter, der zugleich Mitglied des Theaters Lakritz ist. Vetter hatte das Stück für Kinder nicht nur neu arrangiert, sondern auch die Musik dazu selbst komponiert. Gefördert wurde die Produktion vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur.
Das Theater Lakritz, das seit dem Jahr 2000 in Darmstadt Kinder und Erwachsene mit seinen Aufführungen begeistert, hatte mit der Chorgemeinschaft Traisa einen starken Partner gefunden. Die Chorgemeinschaft, die auf eine lange Tradition zurückblickt und rund 30 aktive Sängerinnen und Sänger zählt, erhielt für diese Inszenierung Unterstützung vom Projektchor Auerbach.
Zu Beginn der Probenarbeit herrschte eine gewisse Skepsis unter den Chormitgliedern. „Wie würde die Zusammenarbeit zwischen Chor und Theater funktionieren?“ Doch Wolfgang Vetter schaffte es, die anfänglichen Bedenken zu zerstreuen. „Er verstand es, uns zu begeistern“, erklärte eine Sängerin der Chorgemeinschaft. Spätestens bei der Generalprobe war klar: Diese Aufführung würde ein Erfolg werden.
Das Theaterstück „Das wilde Määäh“ erzählt die Geschichte des jungen Schafes Ham, gespielt von Julia Lehn, das unter Wölfen aufwächst und eines Tages entdeckt, dass es anders ist als seine Geschwister. Auf der Suche nach seiner Mutter erlebt Ham spannende Abenteuer, trifft auf verschiedene Tiere und gewinnt neue Freunde. Die tiefgründige Geschichte über Familie, Freundschaft, Fremdsein und Liebe wurde lebendig und mit viel Gefühl auf die Bühne gebracht.
Eine besondere Rolle spielte dabei der Chor, der als stimmgewaltige Gruppe von Vögeln immer wieder in das Geschehen eingriff und die Handlung unterstützte. Durch die kraftvolle Darbietung der Sängerinnen und Sänger erhielt das Stück eine zusätzliche Dynamik. „Wir haben bei den Proben gleich gespürt, wie sehr uns die Energie des Chores in unserem Spiel unterstützt hat“, sagte Julia Lehn. „Die Stimmen haben die Geschichte noch lebendiger werden lassen.“
Das Publikum, darunter zahlreiche Kinder, verfolgte gespannt Hams Reise, die schließlich zu einem glücklichen Ende führte. Am Ende gab es langen Applaus für die Darsteller und den Chor.
Dieses Projekt zeigte eindrucksvoll, wie Musik und Theater auf kreative Weise zusammenwirken können. Die Kooperation zwischen der Chorgemeinschaft Traisa und dem Theater Lakritz wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben – nicht nur bei den Beteiligten, sondern auch bei den vielen kleinen und großen Zuschauern, die in die Welt des kleinen Schafes Ham eintauchen durften.
Text: Gaby Schneider